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Peer Kohlmorgen

Peer Kohlmorgen arbeitet an Myzelverbundwerkstoffen, die bereits eine immer wichtigere Rolle als organische Alternativen zu synthetischen Materialien spielen. Die pilzbasierten Materialien zielen darauf ab, lokale Ressourcen zu nutzen und aufzuwerten, um Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Produkte auf die nächste Stufe zu heben. Das Projekt nutzt Myzel - das „Wurzelwerk“ von Pilzen - als Produktmaterial. Die Pilzsporen, die einem organischem Gemisch, zum Beispiel Seegras oder Sägemehl, zugesetzt werden, wachsen innerhalb von 5 - 7 Tagen zu einem stabilen Netz zusammen. Hiermit können beliebige Formen ausgefüllt und gestaltet werden. Durch wachsende Organismen eröffnen sich neue Nutzungsszenarien, indessen biologische Herstellungsprozesse konventionelle ersetzen. Myzelium ist ein vielseitiges organisches Baumaterial, der Pilzwerkstoff kann in einigen seiner Eigenschaften dem Polystyrol - Hartschaum (EPS) ähneln, ist aber im Gegensatz zu diesem schwer entflammbar. Er ist stoßfest und hat gute Schallabsorptions- wie Dämmwerte. Um die gesellschaftliche Akzeptanz des neuen Materials zu erhöhen, bedarf es gut gestalteter, beispielhafter Produkte. Dabei soll die Designsprache die Akzeptanz erhöhen, was durch Zugänglichkeit und Interaktion erreicht und durch öffentliche Präsenz gefördert wird. Ziel von Incube ist es, die Vielfalt von Myzelien experimentell zu erforschen, um neue gestalterische Anwendungsbereiche zu erschließen. Derzeit arbeitet Peer zusammen mit Alexander Ruckhaber als Pilzexperte in der Strand Fabrik daran, eine produktbezogene Herstellungsstätte für schallabsorbierende Plattenmaterialien und Fruchtkörper aufzubauen.